THC - Produkte

 

 

Das Harz, das besonders die reife weibliche Hanfpflanze an ihren Blättern und Blüten ausscheidet, enthält den berauschenden Wirkstoff THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol). Der Gehalt des psychoaktiven, also auf die Psyche einwirkenden, THC liegt je nach Sorte bei 2 bis über 10%. Neben diesem Hauptbestandteil im Harz sind über 60 weitere Cannabinoide bekannt. Bisherige Studien ergaben, daß nur wenige von ihnen psychoaktiv sind. Bei den Stoffen Cannabinol und Cannabidiol wurde eine beruhigende Wirkung nachgewiesen. Die medizinische Forschung steht hier allerdings erst am Anfang.

 

Die einfachste Methode der Aufnahme des THC ist das Rauchen der getrockneten Blüten, die in Indien Ganja, sprich: gandscha, in Amerika Marijuana, auch Marihuana geschrieben, und im deutschsprachigen Raum meist Gras genannt werden. Beim Zerkleinern der getrockneten Pflanze fallen die Harzdrüsen leicht ab und können durch Sieben von den übrigen Pflanzenteilen getrennt werden. Aus dem so gewonnenen Harzstaub (Pollen) wird dann das sogenannte Haschisch gepreßt. Es hat je nach Sorte und Druck beim Pressen eine hellere oder dunklere Färbung. Der THC-Gehalt ist von der Frische abhängig und nimmt durch den Einfluß von Luft, Wärme und Licht ab.

 

Eine andere Methode der Haschisch-Herstellung, die vorwiegend in der Himalaya-Region praktiziert wird, ist das Abreiben des Harzes mit den Händen von der frischen

 

 

 

Pflanze. Was an den Händen kleben bleibt, wird mit einem Messer abgeschabt und zu größeren Stücken geknetet. Das so gewonnene Produkt (hindi: tscharas) ist sehr rein und dunkel und enthält bis über 10% THC.

 

Die effizienteste Methode, das THC aus der Pflanze zu gewinnen, stellt der Auszug mit Alkohol dar. Das Harz löst sich und wird anschließend durch Verdampfen des Alkohols konzentriert. So wurden im 19. Jh. die medizinisch verwendeten Cannabisextrakte hergestellt. Heute ist dieses sogenannte Haschöl nur selten auf dem Schwarzmarkt zu bekommen. Auch hier ist der THC-Gehalt abhängig von der Frische und der Lagerung, kann jedoch bei bis zu 30% liegen.

 

Seit einigen Jahrzehnten wird THC auch synthetisch hergestellt und kommt heute in den U.S.A. als Marinol in den Handel. Die Medikamente Nabilone und Dronabinol stellen künstliche THC-Abkömmlinge (Derivate) dar. Der Anspruch der Pharmakonzerne war dabei auch, ein 'rauschfreies' Medikament herzustellen. Nach Überzeugung von PatientInnen, die auch Marihuana kennen, sind die Nebenwirkungen und der Rauscheffekt der synthetisch hergestellten THC-Medikamente im Vergleich zu den natürlichen THC-Produkten jedoch stärker.

 


Abbildungsnachweise:

Foto von akzept e.V. Tübingen, 1995

 

 

Foto von akzept e.V. Tübingen, 1995