Die Hanfkultivierung gehörte in den verschiedenen Anbaugebieten der Welt früher zum alltäglichen Eigenbedarf. Mit viel Handarbeit wurden mehrere Teile der Pflanze verwertet, während heute meist die jeweils für den gewünschten Zweck gezüchtete Sorte angebaut wird. Leider ist die genetische Vielfalt von Cannabis durch die Anbauverbote und den rückgängigen Verbrauch stark gefährdet. Um sie zu erhalten, wurde in St. Petersburg ein Institut gegründet, welches das Samenplasma von über 300 Hanfarten sammelt.
Die obenstehende Grafik zeigt die verschiedensten Produktlinien der Hanfpflanze, auf die in der Ausstellung näher eingegangen wird. Sie macht deutlich, daß es sich beim Hanf um eine Universalpflanze handelt, die ein riesiges Potential bietet, das sich eine aufgeklärte, ökologisch orientierte Industriegesellschaft eigentlich nicht entgehen lassen sollte.
Die Verwendbarkeit von Hanf für verschiedene medizinische Zwecke lässt erahnen, welch eine große wirtschaftliche Bedeutung der Anbau von Medizin- oder Drogenhanf in
Zukunft einnehmen könnte. Die derzeit ansteigende Umsatzentwicklung im Bereich Faser- und Ölproduktion aus Hanf würde von einem legalen Markt für Hanfdrogen für den ärztlichen und für den privaten Bedarf noch weit übertroffen werden.
In den vergangenen Jahrzehnten des Hanfverbots hat sich eine bizarre wirtschaftliche Entwicklung ergeben, die von den Gesetzen der Schatten- bzw. Schwarzwirtschaft bestimmt ist. Während die Produktion von Fasern und Öl aus Hanf fast überall gegen Null ging, boomte in manchen Ländern die Produktion von Hanfdrogen für die illegalen Märkte in den Industrieländern.
Durch die Illegalität von Rauschmitteln werden vor allem mafia-ähnliche Strukturen gefördert. Die milliardenschweren Umsätze auf dem Schwarzmarkt und die mit ihr verbundene Gewalt führen zu einer erheblichen Bedrohung friedlicher und demokratischer Prinzipien.