Hanf – Baum des Lebens

 

Die Verwendung der Hanfpflanze (Cannabis sativa) als Rohstoff, Heil- und Rauschmittel ist in vielen Weltregionen über Jahrtausende nachgewiesen. Im Europa des 17. Jahrhunderts blühte der Hanfanbau durch den großen Bedarf an Fasern für Segel und Seile. Billige Ersatzstoffe wie Baumwolle oder synthetische Fasern und eine Diffamierungskampagne aus den USA ab 1930 gegen das sogenannte "Rauschgift" oder "Mörderkraut der Jugend" sorgten für den Niedergang der Hanfkultivierung.

 

In den letzten Jahren wird die Gefährlichkeit von Hanfdrogen von immer mehr Fachleuten in Frage gestellt. Verschiedene Studien belegen gar, daß Cannabis eine der vielseitigsten Heilpflanzen der Erde ist. Aus seinen Bestandteilen können Heilmittel für Asthma, Grünen Star, Multiple Sklerose sowie für die Krebs- und AIDS-Therapie gewonnen werden.

 

Für die wirtschaftliche und industrielle Nutzung gewinnen Rohstoffe aus Hanf wieder stark an Bedeutung: die Samen für Öle, Farben, Kraftstoffe, Kosmetika, Nahrungs- und Futtermittel, die Fasern für Papiere, Stoffe, Seile, Formpreßteile, Bremsbeläge, Isolier- und Baustoffe, die Schäben für Dämm-Material und Zellstoff.

 

Bei der Kultivierung kommt die ergiebige, schnell nachwachsende Hanfpflanze im Gegensatz zur Baumwolle fast ohne Kunstdünger und Insektizide aus. Auch bei der Weiterverarbeitung von Hanf etwa zur Papierherstellung oder für die Textilindustrie sind kaum chemische Hilfsmittel nötig. Darüber hinaus sind Hanfprodukte fast unbegrenzt recyclingfähig. 

 

Die Web-Ausstellung veranschaulicht sowohl die kritischen Aspekte der Hanfkultur als auch ihre berauschenden Alternativen zum gegenwärtigen Raubbau an der Natur.

 

 

 

 

 

Hanf - Baum des Lebens. Ausstellung einer Nutz-, Heil- und Rauschpflanze ist das Ergebnis zweijähriger Projektarbeit von 1994 und 1995. Ab diesem Jahr tourte die Ausstellung bis ins Jahr 2000 durch viele deutsche Städte, unter anderen war sie zu sehen: in Hannover (Pavillon), in Tübingen (Stadtmuseum), in Ingolstadt (Umweltzentrum, Alte Reithalle) sowie Teile in Berlin (Hanfmuseum und Hanfparade).

 

Konzeption und Realisierung: akzept Tübingen e.V. im Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik e.V., Schützenstr. 3 - 72070 Tübingen-Hirschau. Bankverbindung: Kreissparkasse Tübingen, Kontonummer 1 471 229; BLZ: 641 500 20. Wer Interesse an der Arbeit des akzept e.V. Tübingen hat, kann gerne Informationsmaterial erhalten und aktives oder passives Mitglied werden.

 

Copyright ©: 1995/2005 für die Web-Ausstellung bei akzept e.V. Tübingen, für die Fotos bei den FotografInnen, für die Abbildungen bei den jeweiligen Verlagen, für die Texte bei den AutorInnen.

 

 

 

 

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Abbildungsnachweis:

C. Rätsch "Hanf als Heilmittel", 1992:136